Foto: Porsche
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Es soll Menschen geben, die mit Autos prinzipiell wenig am Hut haben. Ausnahme: Porsche. Da kommt urplötzlich Glanz ins Auge. Ein anderes Phänomen grenzt an Suchtverhalten: Wer einmal in einen Porsche gestiegen und ihn gefahren ist, ist infiziert für alle Zeiten.

Wenn Porsche nun meint, der neue 911er sei der beste, den sie je gebaut hätten, klingt das banal, ist aber argumentativ nicht zu entkräften. Dass mit der Modellpflege auch ein Paradigmenwechsel – genereller Umstieg vom Sauger auf Turbos – verbunden ist, berichteten wir bereits septembers anlässlich eines Workshops. Wie sich das aber in der Praxis anfühlt, wissen wir erst jetzt, nach einem buchstäblichen Tanz auf dem Vulkan, Schauplatz: Teneriffa.

Foto: Porsche

Denn. Was. Haben. Die. Für. Fantastische. Routen. Gewählt! Erst mal eine abgesperrte Bergstraße rauf und runter, die wird auch für Rallyeeinsätze genutzt. Wahl der Waffen: Carrera Coupé, also 370 PS, dazu 7-Gang-Schaltung. Kurze Einweisung durch die Instruktoren, "Sportmodus empfehlen wir, PSM (Porsche-Stabilitätsmanagement, Anm.) deaktivieren ist tabu", klar, die wollen ihre Autos heil zurück, und auf geht's.

Auf der Suche nach dem Turboloch

Die Sportstellung, rasch eingestellt über den neuen Drehknopf im Lenkrad, aktiviert zugleich den Supersound-Röhr-Modus, den für autophile Klanggourmets. Beschleunigen, bremsen, einlenken – mit welch fantastischer Präzision, das bringt eben nur Porsche fertig, bei Gedanken dieser Art ertappt man sich bei der Arbeit am Volant. Turboloch? Nie gehört. Das geht praktisch verzögerungsfrei. Auffällig auch: Für den Pedaldruck beim Kuppeln braucht man nun keine Beinmuskulatur mehr wie ein Gewichtheber. Dass die Handschaltung trotzdem keine große Zukunft mehr hat, liegt an der Rundumüberlegenheit des PDK-Doppelkupplungsgetriebes.

Das Corpus Delicti, der 3,0-Liter-Turbo, der den 3,4er-Sauger ablöst.
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Nächsten Tages staubt man uns früh aus den Federn. Die Traumnebelbilder wabern noch 911-gesättigt nach, so steigt man gut gerüstet ein. Diesmal Carrera S Cabrio, 420 PS, auf das Dach und rauf zum Dach der Insel, von Meereshöhe aus. Farbe: Racing Yellow. Leuchtet wie die Sonne nach ihrem kitschigen rosa Vorspiel. Dass diese dem Porsche-Treiben dann selbst neugierig zusieht, registrieren wir aus dem Augenwinkel.

Das knallige Gelb lockt nicht nur Fliegen an, es kommt auch auf dem Foto gut. Dabei ist das noch der nebensächlichste Aspekt am neuen 911 Carrera – denn was für eine begeisternde Fahrmaschine!
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Noch aber ist es nicht so weit, noch bereitet sie sich unterm Horizont auf ihren Auftritt vor, da sind wir schon raufgetanzt auf den Vulkan, auf den Pico del Teide, mit über 3700 Meter Spaniens höchster Berg. Auf halber Strecke wird die Straße rau und ruppig, passt sich ein wenig der Marslandschaft an, durch die man fährt; da packt der 911er seine neuen Fahrwerksqualitäten (optional mit Hinterachslenkung) erst richtig aus, da glänzt die Zähre der Begeisterung im Auge wie der frische Morgentau, hat man Verzückung im Blick wie Berninis heilige Theresa, und zur Abkühlung steigen wir zuletzt noch um in den Macan GTS.

Der Macan-Neuzugang GTS (360 PS), erhältlich ab Ende Jänner.
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Mit diesem ist Porsches GTS-Palette komplett, jede Baureihe ist nun auch als GTS greifbar. Startet in Österreich Ende Jänner, leistet 360 PS und kostet ab 90.493 Euro. Fährt sich ebenfalls grandios. Nur nicht nach dem Umstieg vom 911. (Andreas Stockinger, 13.11.2015)

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